Das
Lebenslied
Es war einmal vor uralten Zeiten ein
Lied. Dieses Lied sangen alle Geschöpfe der Erde. Es sangen die Seen und
Flüsse, die Steine, Bäume, Gräser und natürlich auch all die Vögel, Rehe und
Hirsche, die Wölfe, Mäuse, Bären und viele mehr. Alles Lebendige in der Natur
hat seinen besonderen Klang. Gemeinsam verschmolz daraus ein Lied. Mit diesem
Lied wurde in jedem Moment Danke gesagt. Ein Dank ging an die Winde und Lüfte.
Mit hohem, hellen Ton wurde ihr kommen und Sein gefeiert. Besonders die Vögel
dankten, wurde sie doch jeden Moment getragen von dem luftigen Raum. Ein Dank
ging an die Wasser. Für die Tiefen und die Fülle des Wasserelements dankten
alle in ihm wohnendes Leben und alle die von ihm tranken. Das Feuer wurde
dankbar besungen und gefeiert als die nährende, verzehrende, prüfende und
stärkende Kraft des Lebens. Und der Erde galt besondere Hinwendung, da jedes
Wesen spürte, wie sehr sie Teil des Ganzen waren, wie die Formbarkeit des
Erdaspektes ihnen Kontur verlieh und ihnen das Wahrnehmen der Vibration in sich
ermöglichte.
Es gab einen Tag, vor langer Zeit,
da hielten alle mit einem Mal den Atem an. Gottin, Schöpfung allen Seins hielt
den Atem an. - In diesem Moment wurde eine neue Sonne geboren. Eine heilige,
starke, wilde Sonne. - Und Alles atmete aus. Lang, lang, und noch länger strömt
der Ausatem des Lebens, der Wesenheiten und Naturgewalten hinaus in die
Schöpfung.
Überall dort, wo von nun ab die Sonne
ihre Strahlen verweilen ließ, gebar die Erde ein neues Wesen. Diese Wesen wurden
Schöpfer genannt. Die Schöpfer sahen gar verschieden aus. Manche waren dunkel,
manche hell, einige klein und wieder einige riesengroß. Sie erstaunten sich
über sich selbst und bewegten sich durch die Fülle der berauschenden Erde. Sie lauschten
den Klängen aller Wesenheiten.
Kamen sie an einem Ort vorbei, wo
dieses zauberhaft anmutende Klingen leiser, oder auch schwächer war, hielten
sie an. Sie wurde immer stiller. Und noch stiller, um jeden noch so kleinen
Impuls zu hören. Wenn sie sich satt gehört hatten begannen sie zu singen.
Sie sangen die gehörten Melodien und
erweiterten sie…..mehr und mehr sangen sie, kräftiger, fröhlicher und sonniger.
Diese Lieder gaben den Wesen neue Kraft. Mit neuen Klängen gestärkt, konnten
sie nun wieder herrlich einstimmen in den ganzen Chor des Lebens.
Jeder Schöpfer, und es waren viele
und wurde immer mehr, genoss voller Hingabe diese Herzensmusik.
Sie stellten sich vor, wie genau
dort wo sie sich befanden, immer neuere Blüten sich öffneten und die in ihnen
bewahrten Klänge in die Höhe schwangen. Alle Herzen waren rein und klar. Alle
Klänge waren lieblich, zart, mal tosend und rauschend, dann wieder flirrig
leis. Jeder Klang aus einem Herzen berührte den Klang der anderen und die
Herzensklänge schwollen an. Sie schwollen ab. Sie schwangen sich in die Höh und
klangen tief, tief in die Erde hinein. Auch die Erde selbst tönte mit. Keiner
brauchte Ohren, alle hatten Herzen mit denen sie hörten.
Bewegt und voller Dankbarkeit gingen
die Schöpfer ihres Seins nach. Schritt um Schritt erfuhren sie, wie sich die
Pflanzen fühlten, oder die Tiere. Sie erschufen neue Kreationen, wenn auf ihrem
Weg Raum dafür war. Dort, wo sich alles stimmig anfühlte, nahmen sie nun auf,
lernten, dankten und erfreuten sich mit all den ihnen zur Verfügung stehenden
Sinnen.
Eines Tages blieb ein Schöpferwesen
stehen. Es lauschte mit voller Konzentration. Es hatte etwas gehört, was völlig
neu war. Inspirierend, aber auch wild. Was war das. Woher kam es? So stand das
Wesen Einige Zeiten, bis es fühlte, dass ein neues Leben auf dem Weg zu ihnen
allen war. Es war noch nie auf der Erde und würde dem bisher erfahrbaren Klang
einen vollkommen Neuen hinzufügen. Das war aufregend. Voller Vorfreude blieb
der Schöpfer an dem Platz. Setzte sich und wurde bereit für die neue Erfahrung,
die sie alle betreffen sollte. Nach einer Weile sandt das Schöpferwesen aus
seinem warmen Herzen eine Nachricht an das Kommende:
Sing Deine Geschichte, sing sie mit
uns. Sing von Deinem Weg, öffne Dein Herz und wenn Dein Singen mit Deinem Uns Hören,
sich mit dem Unsrigen Hören und Erklingen verbunden hat, wird der Regenbogen
des Glücks am Firmament für immer erscheinen.
Und so geschieht es.
Alexandra
Sophia Herrfurth &
Gajeb
vom Tor der Plejaden
am
01.11.2012
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